Text, Tuch und Handelskultur
Der inhabergeführte Handel ist ein Kulturwert für den Bürger und eine Innenstadt ohne ihn nicht vorstellbar.
Die Inhaber "unserer Geschäfte" kennen wir aus unserer Nachbarschaft, spielen mit ihnen im Verein, singen mit ihnen in einem Chor oder ihre Kinder gehen mit unseren zusammen in die Schule. Viele von ihnen engagieren sich für ihre Stadt und haben eine ganz andere Nähe zu uns Bürgern, als es Handelsketten überhaupt möglich ist. Die Plakate der örtlichen Vereine mit ihren Veranstaltungshinweisen hängen meist hinter ihren Eingangstüren. Gern machen sie das. Denn sie sind ja genau so Bürger dieser Stadt wie wir.
Deshalb würdigt die NähMaSchine diese Handelskultur mit dem Literaturschal.
Mit der Literatur, mit der Vorlesekunst- und Kultur bringt die NähMaSchine Zuhörer an neue Orte und schafft Begegnungen und Dialog.
5. Literaturschal Neumünster 2024 - Leseorte
Literaturschal, was bedeutet das?
Der Literaturschal zeigt die Vielfalt einer Stadt. Er macht die Individualität inhabergeführter Geschäfte und der Gastronomie deutlich.
Nicht nur die Einzigartigkeit der Ausstattung des Interieurs, sondern auch die individuelle Gastgeberschaft bei den Lesungen zeigt, wie wichtig es für eine Stadt ist, den inhabergeführten Handel als städtisches Kulturgut zu bewahren.
Der Literaturschal bringt nicht nur Publikum an Orte, die es vielleicht sonst nicht aufgesucht hätte, sondern schafft schon im Vorfeld eine Verbindung innerhalb der Kaufmannschaft.
Jedes Jahr neu wird der Literaturschal gemeinsam von Kulturschaffenden, Bürgern und Kaufleuten geplant.
Natürlich wird bei den Lesungen auch die Bedeutung des Lesens als Wert deutlich. Gemeinsames Zuhören bei einer Lesung stellt in der heutigen Zeit, in der häufig der Einzelne allein vor dem Computer/PC sitzt, einen Wert an sich dar.
Der Literaturschal ist ein imaginärer, über den Stadtplan der Stadt gelegter Lesungsverlauf. Dort, wo er sich entlang schlängelt, gibt es Orte, zu denen er zur Einkehr einlädt. In inhabergeführten Geschäften und Gastronomie, sowie ausgewählten kulturellen Einrichtungen finden Lesungen statt.
Den Auftakt an einem Samstag bildet immer eine Veranstaltung im Museum Tuch + Technik.
An fünf aufeinander folgenden Wochentagen von Montag bis Freitag zeigen sich außergewöhnliche Leseorte von ihrer besten Seite.
Am zweiten Samstag wird das Bergfest des Literaturschals begangen.
In der zweiten Leseschal-Hälfte warten wieder fünf Stationen auf Zuhörer.
Der Abschluss am dritten Samstag bleibt jungen Vorlesern vorbehalten.
Den imaginären Schal in einen tatsächlichen zu verwandeln hat sich als großer Wurf herausgestellt. Jedes Jahr bringen Lesungsbesucher Stoffstücke mit, die zusammemgenäht werden und den Schal immer weiter wachsen lassen.
Das Grandiose am Literaturschal ist, dass jedes Jahr aufs Neue 50 bis 100 Menschen gemeinsam ein Stück Stadtkultur entstehen lassen. Jeder gestaltet so seine Stadt mit.
Das Netzwerk-Wunder NähMaSchine:
Das Geheimnis des NähMaSchinen-Erfolges sind die "Themenfreunde" und die "Helfenden Hände". Bürger, die ihre 'Fähigkeiten und Möglichkeiten in ein Kräftewerk einbringen. Die gemeinsame Schnittmenge wird definiert und die Zusammenarbeit erfolgt nach verlässlichen, vorgeschriebenen Regeln.
Kräftewerk Literaturschal:
"Helfende Hände" verteilen die Plakate und Flyer, sorgen für die Bestuhlung bei den Lesungen und regeln den Einlass.
"Themenfreunde" bringen das ein, was sie beruflich machen oder sich in ihrem jahrelangen Hobby an Fähigkeiten und Wissen erworben haben.
Als Vorleser, Plakatmacher, Fotografen, Techniker, Sanitäter usw., usw..